Claude Gomis und Saskia Köbschall

»Laboratorium der Solidarität«

Fußgängerbrücken U5 Kaulsdorf‐Nord, ab Oktober 2016

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Das Projekt Laboratorium der Solidarität erforscht vergangene und aktuelle Formen der Solidarität mit antirassistischen und antikolonialen Bewegungen anhand von Erinnerungen der Bewohner_innen von Marzahn‐Hellersdorf. Dabei stehen die Solidaritätsbewegungen der DDR mit dem afroamerikanischen Befreiungskampf, der Antiapartheidbewegung und der Bevölkerung Vietnams im Mittelpunkt. Während die Politik der DDR sich für weltweiten Antirassismus und antirassistische Bildungsinitiativen einsetzte, wurde Rassismus im eigenen Land systematisch verschwiegen. Ziel des Projekts ist, die Wichtigkeit von selbstreflektierenden, kritischen Formen der Solidarität in Bezug auf die sich verändernde politische, visuelle und diskursive Landschaft von Marzahn‐Hellersdorf hervorzuheben: Ihre besondere Geschichte und die heutigen sozio‐kulturellen Zusammenhänge könnten über ihre Grenzen hinaus neue Formen des Zusammenlebens generieren.

Die gesammelten Dokumente wurden kontextualisiert und als Bildmotive in der Fußgängerbrücke oberhalb des U‐Bahnhofs Kaulsdorf‐Nord installiert.

 

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Samstag 8. Oktober 2016: 17 Uhr Eröffnung und Konzert von Claude Gomis & Band

 

Samstag 7. Januar 2017: Diskussion + Konzert
An diesem Abend werden die Solidaritätsbewegungen in der DDR kritisch beleuchtet. Sie dienen als Ausgangspunkt für eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem Begriff ›Solidarität‹ heute und erweitern, pluralisieren und rehumanisieren diesen. Sowohl eine historisch‐aktivistische Perspektive (Victor Grossman) als auch ein postkolonial‐urbanistischer Ansatz (Noa Ha) werden von Bedeutung sein und es wird die Frage nach der Rolle von Kunst und Kultur beim Schaffen einer neuen Sprache bzw. von neuen Diskursen gestellt (Emeka Okereke).

Gastredner_innen

Emeka Kupeski Okereke ist ein Fotograf, dessen Werke zwischen Fotografie, Poesie, Video und kollaborativen Projekten oszillieren und sich mit Fragen der Koexistenz (jenseits der Begrenzungen vordefinierter Räume) und der Selbstfindung auseinandersetzen. Er ist Gründer und künstlerischer Leiter des Invisible Borders Trans‐African Photography Project, eines alljährlich umgesetzten Projekts, das bis zu zehn afrikanische Künstler_innen zu einem gemeinsamen Road‐Trip durch den Kontinent zusammenbringt.

Noa K. Ha (Dr.-Ing.) ist PostDoc am Center for Metropolitan Studies der TU Berlin. Sie forscht zu postkolonialem Urbanismus in europäischen Städten und zur asiatischen Diaspora, insbesondere untersucht sie aus einer rassismuskritischen Perspektive den Straßenhandel im öffentlichen Raum von Berlin. Sie engagiert sich bei korientation, einem asiatisch‐deutschen Netzwerk, und ist im Vorstand des Migrationsrat Berlin (MRBB).

Victor Grossman ist ein US‐amerikanischer Publizist und Aktivist, der ab dem Jahr 1952 in der DDR lebte. 1965 bis 1968 leitete er das Paul‐Robeson‐Archiv an der Akademie der Künste. Er engagierte sich in der deutschen Solidaritätsbewegung, beispielsweise für den afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu‐Jamal, für Paul Robeson, Leonard Peltier und viele weitere. Heute arbeitet er als freischaffender Journalist und Übersetzer.

Moderation: Saskia Köbschall

 

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