Diana Lucas‐Drogan

»Die Haut von Hellersdorf«

Ausstellung, Workshops und Performances in öffentlichen Räumen.
September 2016 – Oktober 2017

Gemeinsam mit Studierenden der Alice Salomon Hochschule führt die Künstlerin Diana Lucas‐Drogan seit Oktober 2016 Gespräche und Spaziergänge mit Akteur_innen, Bewohner_innen und Initiativen in Hellersdorf. Inhalt der Gespräche ist das Verhältnis zu ihrer räumlich‐gelebten Umgebung. Insbesondere ist die Künstlerin an den alltäglichen Wegen und räumlichen Erfahrungen von Geflüchteten in Hellersdorf interessiert. Die Gesprächsaufzeichnungen und Wegbeschreibungen zeigen Hellersdorf in Bewegung und in Transformation, es bildet sich ein eigensinniges räumlich‐soziales Gewebe ab.

Diana Lucas‐Drogan überträgt dies in Drucken, Handzeichnungen und Stickereien auf Textilstücke, die sie »Aufzeichnungskleider« nennt. Das Gewebe wird zur Landkarte, das Textilstück zu einem beweglichen Lageplan.

»Die Haut von Hellersdorf« ist eine transdisziplinäre Zusammenarbeit von Diana Lucas‐Drogan mit dem Fotografen/Designer Matthias Neumann, der Modedesignerin Alexandra Pawlik (Nadelwerk), den Performer_innen Kreshnik Gashi, Hassan Kello, Laura Kiehne, Ghaith Noori, dem Soziologen Holger Braun‐Thürmann, Studierenden der Alice Salomon Hochschule Berlin‐Hellersdorf und Bewohnern von Hellersdorf.

Teil 1: Habitus Hellersdorf
17. Februar bis 15. April 2017
Do–Sa 15–19 Uhr
Immer freitags: Die Künstlerin ist von 12 bis 16:30 Uhr anwesend

Auf Grundlage der gemeinsamen Spaziergänge, der sog. »Go‐Alongs« (dt. Alltagsspaziergänge), konnten die Studierenden Forschungsfragen zu einem konkreten Ort formulieren: Welche physischen Spuren hinterlassen alltägliche Abläufe, Ausgrenzung und Aneignung in Hellersdorf? Welche Spuren hinterlassen Forschende? Wer ist Hellersdorf? Wer bestimmt, was draußen ist?

Das gesammelte Wissen über Hellersdorf wird in einer Ausstellung in der station urbaner kulturen nacherzählt. Als bewusste Kritik an der Machtposition kartographischer Arbeit in der Repräsentation von gelebten Räumen werden die Künstlerin und die Studierenden die Ergebnisse ihrer Arbeit als eine körperliche Erfahrung wiedergeben – in Videos, Fotografien, Zeichnungen und als tragbare, sprechende Parkas. Besucher_innen sind eingeladen, die Jacken anzuziehen und darin Hellersdorf zu erkunden. Die Parkas transportieren das Wissen der lokalen Expert_innen und sollen gleichermaßen von den Besucher_innen Geschichten erzählt bekommen.

Teil 2: Aufzeichnungskleider
Samstag 25. Juni 2017, 16–17:30 Uhr
station urbaner kulturen

Die Künstlerin präsentiert die Textilstücke und die unterschiedlichen Routen, auf denen sie im Juli von vier Performer_innen getragen werden. Zu diesen Performances wird kein Publikum eingeladen. Vielmehr soll die Aufmerksamkeit von Passant_innen auf die Kartographien gelenkt werden. So entsteht im Vorbeigehen ein Querlesen – eine Art »Counter‐Mapping« (dt. Gegen‐Kartographie). Punktuell werden die Performances filmisch dokumentiert und bewegte »scans« der Körper erstellt, die später als Projektionen in die Arbeit einfließen.

Dank an: LaLoka und Stop Deportation Group

Abschluss: Mapping‐Performances
Donnerstag 21., Freitag 22. September 2017
jeweils von 19:30 – 21 Uhr
Treffpunkt: 19:30 Uhr in der station urbaner kulturen
Sonntag, 15. Oktober 2017
von 18:30 – 20 Uhr auf dem Kastanienboulevard in Hellersdorf
Treffpunkt: 18:30 Uhr in der station urbaner kulturen

An drei Abenden werden die in den letzten Monaten als »Die Haut von Hellersdorf« entstandenen mit Counter‐Mappings (dt. Gegen‐Kartographien) bedruckten Kleider von Performer_innen – wie eine zweite Haut – im öffentlichen Raum getragen.

Trailer
Blog



  
  
Donnerstag+Freitag 21.+22. September 2017, 19:30–21 Uhr
Performances, ehem. Kaufhalle, Kastanienboulevard Hellersdorf




Samstag 25. Juni 2017, 16–17:30 Uhr, station urbaner kulturen
Präsentation Teil 2: Aufzeichnungskleider


 


Donnerstag, 16. Februar 2017, 19 Uhr, station urbaner kulturen
Eröffnung Teil 1: Habitus Hellersdorf


Donnerstag, 10. November 2016, station urbaner kulturen
Seminar mit Studierenden der ASH